Samstag, 14. Juli 2007
GPS-Tour # 9127: Naturns - St. Nicolaus
Unsere dritte Tagesetappe von Naturns nach St. Nicolaus steht jetzt mit GPS-Daten zum Runterladen und Nachradeln im Tourenportal GPS-Tour.info zur Verfügung.
Eine ausführliche Etappenbeschreibung ist ebenfalls vorhanden.
(Da die anderen Etappen alle (mehr oder weniger) Standard gewesen sind, wird es wohl bei dieser einen Etappe bleiben. Bei Interesse an den anderen Etappendaten könnt ihr mich gerne direkt kontaktieren...)
Freitag, 13. Juli 2007
TOP 3-Liste
Die ultimative TOP 3-Liste darf natürlich auch nicht fehlen in der Nachbetrachtung! :-)
Die wichtigsten/nützlichsten Dinge, die wir auf der Tour dabei hatten:
Was wir nicht wirklich gebraucht haben und das nächste mal vielleicht zu Hause lassen würden:
Unsere schönsten Natureindrücke und Trails unterwegs:
Die wichtigsten/nützlichsten Dinge, die wir auf der Tour dabei hatten:
- Regenüberschuhe
(im Zweifel lieber eine Nummer größer nehmen, damit sie gut über die Schuhe passen) - Gesäßcreme
(dazu sage ich jetzt mal nichts. ;-)) - GPS-Gerät
(hat sich wirklich bewährt und uns nicht im Stich gelassen - viel einfacher, als mit Papierkarten oder Roadbooks zu hantieren...)
Was wir nicht wirklich gebraucht haben und das nächste mal vielleicht zu Hause lassen würden:
- Lange Regenhose
(ist doch relativ schwer und man schwitzt extrem darunter) - Microfaserhandtuch
(leider war es auf unserer Tour nie so heiß, dass wir uns den Schweiß von der Stirn hätten wischen müssen... ;-)) - Langes Radtrikot
(kann durch Armlinge erstzt werden - hat Tilmann auch schon erfolgreich so praktiziert)
Unsere schönsten Natureindrücke und Trails unterwegs:
- Von Vigilerjoch nach St. Nicolaus hoch oberhalb des Ultentals
- Von Nauders nach Reschen über das Plamorter Hochmoor
- Durch die Brenta-Dolomiten
(rein spekulativ, da wir wegen des schlechten Wetters leider nichts gesehen haben...)
Mittwoch, 11. Juli 2007
Wieder zu Hause
Nach insgesamt sechs Stunden Zugfahrt (die haben gereicht, um uns sechs Tagesetappen zurück zu bringen an den Ausgangspunkt in Garmisch) und vier Stunden Autofahrt bei viel Regen sind wir gestern Abend wieder in Weinheim bzw. in Nußloch angekommen - alles ist gut gegangen!
Was bleibt? Erstmal ein ganz großes Dankeschön an unsere Frauen und Kinder, ohne die dieses Abenteuer nicht möglich gewesen wäre und für die die Zeit unserer Abwesenheit Mehrarbeit in mancherlei Hinsicht bedeutet hat - lieben Dank für eure Toleranz, uns über die Alpen ziehen zu lassen, und für eure Unterstützung!
In den nächsten Tagen werde ich den Blog noch um das eine oder andere Foto ergänzen und noch detailliertere Tourenbeschreibungen (mit GPS-Daten) der interessanteren Etappen und andere Planungsdaten hinterlegen, die vielleicht für diejenigen hilfreich sind, die sich selbst einmal ans Abenteuer TransAlp machen wollen...
Was bleibt? Erstmal ein ganz großes Dankeschön an unsere Frauen und Kinder, ohne die dieses Abenteuer nicht möglich gewesen wäre und für die die Zeit unserer Abwesenheit Mehrarbeit in mancherlei Hinsicht bedeutet hat - lieben Dank für eure Toleranz, uns über die Alpen ziehen zu lassen, und für eure Unterstützung!
In den nächsten Tagen werde ich den Blog noch um das eine oder andere Foto ergänzen und noch detailliertere Tourenbeschreibungen (mit GPS-Daten) der interessanteren Etappen und andere Planungsdaten hinterlegen, die vielleicht für diejenigen hilfreich sind, die sich selbst einmal ans Abenteuer TransAlp machen wollen...
Dienstag, 10. Juli 2007
Rückreise - Im Zug zum Brenner
Trotz strahlenden Sonnenscheins am Gardasee haben wir uns entschlossen, heute schon die Rückreise nach Hause anzutreten, auch wenn Tilmann gerne noch einen Tag länger geblieben wäre...
Nach dem Frühstück in der Villa Stella heißt es ein letztes mal, den Rucksack zu packen. Leider ist diesmal nicht alles richtig getrocknet über Nacht, so dass wir mit nassen Fahrradschuhen und feuchter Hose starten müssen.
Von Torbole geht es nochmal steil bergauf Richtung Rovereto, der nächstgelegenen Stadt mit Bahnhof - so kommen immerhin nochmal 370 Höhenmeter bei der 20 km langen Strecke zusammen.
In Rovereto haben wir dann über eine Stunde Zeit, bevor der nächste Zug mit Fahrradbeförderung Richtung Brenner fährt - gegen 14:30 Uhr sollten wir dort ankommen, um dann talwärts 40 km weiter Richtung Innsbruck zu rollen. Von dort geht es dann nochmal weiter mit dem Zug zurück nach Garmisch, wo hoffentlich noch unser Auto steht...
Wie es ausschaut werden wir wohl erst spät in der Nacht zu Hause und bei unseren Lieben sein.
Montag, 9. Juli 2007
La Terrazza
Puh, was für ein Tag... Nachdem wir die letzten 100 Höhenmeter auch noch irgendwie geschafft hatten die Erkenntnis: das war noch nicht alles. Die nächsten 2 km Abstieg nach Riva waren auch schon wieder nicht fahrbar, und wir stolperten und rutschten mit letzter Kraft bergabwärts - so hatten wir uns die Ankunft am Gardasee nicht vorgestellt... :-(
Irgendwie sind wir dann doch noch runtergekommen, von Arco rollten wir dann noch weiter nach Riva und später nach Torbole.
Torbole ist ein sehr schöner Ort, und nach kurzer Pause im etwas abseits gelegenen Hotel (Villa Stella) gehen wir zurück ins Zentrum und ans Ufer des Gardasees - schon beeindruckend, wie der See vor der Bergkulisse liegt.
Leider ziehen schon wieder dunkle Wolken auf, aber wir schaffen es geraede noch ins "La Terrazza", ein Fischrestaurant direkt am See mit Panoramablick, und zur Feier des Tages gönnen wir und ein 4-gängiges Fischmenu.
Das plötzlich losbrechende Gewitter lässt uns völlig kalt - wir sitzen zum ersten mal heute im Trockenen und beobachten, wie ein langer Tag in die Nacht reist...
17:37 Uhr: Ankunft in Riva
Natur pur
So könnten wir die sechste und letzte Etappe unserer TransAlp überschreiben - jedenfalls öffnete der Himmel alle Schleusen, und wir kämpften uns abwechselnd durch Gewitter, Wolkenbrüche und sintflutartige Regenfälle. Von Madonna aus ging es erstmal talwärts ins wunderschöne Brenta-Tal. Jedenfalls vermuten wir, dass es bei Sicht über die Nasenspitze hinaus außerordentlich beeindruckend ist. Tilmann hatte schon im Vorfeld der Tour immer wieder von der Schönheit der Brenta-Dolomiten geschwärmt - schade, dass wir sie nicht zu Gesicht bekommen.
Da wir ja nun einiges an Höhe verloren haben beginnt der erste harte Anstieg des Tages. Über eine steile Forststraße, die sich nach und nach in ein abwärts fließendes Gewässer verwandelt, geht es scheinbar endlos bergan - nur von der herrlichen Bergkulisse sehen wir leider nichts.
Als wir an einem schön gelegenen Bergsee ankommen, reißt es kurz ein wenig auf - und wir sehen nicht nur Teile der Brenta (wirklich beeindruckend), sondern auch eine Schiebestrecke über 200 Höhenmeter über unwegsam steiles Gelände hinauf zum nächsten Pass vor uns. :-(
Oben dann eine kleine Kapelle und ein weiter Blick über den Pass. Nach einer kurzen Pause geht es weiter über einen zweiten Pass auf eine langgezogene Schotterpistenabfahrt. An der Albergo Brenta machen wir halt und treffen auf eine andere Gruppe Radfahrer aus Österreich, die ihre Kleidung am offenen Feuer trocknen.
Auch wir ziehen uns trockene Trikots an (so weit noch vorhanden) und essen eine heiße Suppe.
Weiter geht es talwärts durch strömenden Regen, der immer wärmer wird (wenigstens etwas), bis wir 15 km vor Riva auf eine weitere Schiebestrecke treffen. Durch den Dauerregen ist an ein Befahren nicht zu denken.
10 km vor Riva machen wir eine letzte Rast und hoffen, dass wir die letzten 100 Höhenmeter irgendwie überstehen...
Da wir ja nun einiges an Höhe verloren haben beginnt der erste harte Anstieg des Tages. Über eine steile Forststraße, die sich nach und nach in ein abwärts fließendes Gewässer verwandelt, geht es scheinbar endlos bergan - nur von der herrlichen Bergkulisse sehen wir leider nichts.
Als wir an einem schön gelegenen Bergsee ankommen, reißt es kurz ein wenig auf - und wir sehen nicht nur Teile der Brenta (wirklich beeindruckend), sondern auch eine Schiebestrecke über 200 Höhenmeter über unwegsam steiles Gelände hinauf zum nächsten Pass vor uns. :-(
Oben dann eine kleine Kapelle und ein weiter Blick über den Pass. Nach einer kurzen Pause geht es weiter über einen zweiten Pass auf eine langgezogene Schotterpistenabfahrt. An der Albergo Brenta machen wir halt und treffen auf eine andere Gruppe Radfahrer aus Österreich, die ihre Kleidung am offenen Feuer trocknen.
Auch wir ziehen uns trockene Trikots an (so weit noch vorhanden) und essen eine heiße Suppe.
Weiter geht es talwärts durch strömenden Regen, der immer wärmer wird (wenigstens etwas), bis wir 15 km vor Riva auf eine weitere Schiebestrecke treffen. Durch den Dauerregen ist an ein Befahren nicht zu denken.
10 km vor Riva machen wir eine letzte Rast und hoffen, dass wir die letzten 100 Höhenmeter irgendwie überstehen...
Sonntag, 8. Juli 2007
Getrennte Wege
Den letzten Teil der Tagesetappe mussten Tilmann und ich zwangsläufig getrennt voneinander verbringen. Durch den Schaden an der Gangschaltung war an ein Hochradeln von Male nach Madonna di Campiglio für Tilmann nicht zu denken, so dass er die letzten Kilometer mit dem Bus gefahren ist. In Madonna hatten dann tatsächlich die Geschäfte geöffnet, so dass Tilmann einen Mechaniker auftreiben konnte, der das Rad provisorisch repariert hat, so dass es für die Schlussetappe auf jeden Fall halten sollte. Das passende Ersatzteil hatte er leider nicht vorrätig, da Tilmann anscheinend zu exklusives Material fährt. ;-)
Tilmann weilt inzwischen wieder unter den Lebenden und ist nach eigener Aussage bereit, morgen wieder voll anzugreifen!
Mein Nachmittag hatte es nochmal in sich: ganz so anstrengend hatte ich mir die Fahrt nach Madonna di Campiglio doch nicht vorgestellt. Endlose Serpentinen. Einsetzender Regen. Steigung im Grenzbereich. Keine ebenen oder flacheren Stücke zum Regenerieren zwischendurch. Und vor dem Erreichen von Madonna musste noch ein weiterer Pass bezwungen werden, der gut 140 Meter oberhalb lag. Zum ersten mal in den letzten 5 Tagen habe ich mir die Sinnfrage gestellt und wollte nur noch ankommen. Am Ende waren es nicht die erwarteten 2200, sonder knapp 2650 Höhenmeter, die ich auf 58 Distanzkilometer verteilt hatte. Eine Erfahrung, die ich nicht unbedingt ein zweites mal machen muss.
Zum ersten mal haben wir ein Hotel mit Wasch-Service für Fahrradfahrer erwischt. Wir haben unsere ganzen Trikots und Hosen abgegeben und hoffen, die äsche morgen früh gewaschen, getrocknet und vollständig zurückzuerhalten. Nicht, dass unser TransAlp kurz vor Schluss daran scheitern sollte... ;-)
Tilmann weilt inzwischen wieder unter den Lebenden und ist nach eigener Aussage bereit, morgen wieder voll anzugreifen!
Mein Nachmittag hatte es nochmal in sich: ganz so anstrengend hatte ich mir die Fahrt nach Madonna di Campiglio doch nicht vorgestellt. Endlose Serpentinen. Einsetzender Regen. Steigung im Grenzbereich. Keine ebenen oder flacheren Stücke zum Regenerieren zwischendurch. Und vor dem Erreichen von Madonna musste noch ein weiterer Pass bezwungen werden, der gut 140 Meter oberhalb lag. Zum ersten mal in den letzten 5 Tagen habe ich mir die Sinnfrage gestellt und wollte nur noch ankommen. Am Ende waren es nicht die erwarteten 2200, sonder knapp 2650 Höhenmeter, die ich auf 58 Distanzkilometer verteilt hatte. Eine Erfahrung, die ich nicht unbedingt ein zweites mal machen muss.
Zum ersten mal haben wir ein Hotel mit Wasch-Service für Fahrradfahrer erwischt. Wir haben unsere ganzen Trikots und Hosen abgegeben und hoffen, die äsche morgen früh gewaschen, getrocknet und vollständig zurückzuerhalten. Nicht, dass unser TransAlp kurz vor Schluss daran scheitern sollte... ;-)
Materialtest
...wir waren uns noch immer nicht schlüssig, ob wir es jetzt wirklich mit einem der schönsten Downhills der Alpen zu tun hatten runter von der Haselgruber Hütte bzw. ob die Strecke überhaupt fahrbar ist, da hatten wir den ersten spektakulären Sturz unserer TransAlp zu verzeichnen: Tilmann ging im extrem steilen Gelände auf steinig-schotterigem Untergrund mit Karacho über den Lenker.
Ich war zu diesem Zeitpunkt noch ca. 20 Meter oberhalb und bin dann so schnell es ging (ohne Fahrrad) zu ihm abgestiegen und habe ihn von seinem Rad befreit, unter dem er begraben war. Zum Glück war Tilmann "nur auf den Kopf" gefallen - klingt vielleicht komisch, ist aber tatsächlich so gemeint - der Helm hat den ganzen Sturz abgefangen, so dass Tilmann selbst heil geblieben ist - ein Wunder auf dem felsigen Untergrund...
(Und gut zu wissen, dass der Helm hält - ich fahre nämlich dasselbe Modell! :-))
Auch das Material schien zunächst in Ordnung, so dass wir uns weiter abwärts kämpften - schiebend, tragend, rollend - und endlich wieder fahrend.
Kurz vor Male dann die böse Überraschung, als wieder mal eine Steigung anstand - Tilmanns Schaltung hat wohl einen Schlag abbekommen, so dass das kleine Ritzel vorne nicht mehr zu gebrauchen ist - also keine weiteren Höhenmeter für Tilmann heute, da am Sonntag auch keine Radgeschäfte geöffnet haben.
Tilmann fährt die letzten 20 km nach Madonna jetzt mit dem Bus, und ich werde mich gleich wieder aufs Fahrrad setzen - hoffentlich finden wir morgen in Madonna einen guten Mechaniker...
2449 Meter über dem Meeresspiegel...
...die es in sich haben. Absolut an die Belastungsgrenze hat uns der Aufstieg zum Rabbijoch geführt. Direkt vom Hotel weg ging es stetig bergauf, so dass wir uns auch nicht erst einradeln und einen guten Rhythmus finden konnten.
Über eine Forststraße, die stetig steiler und ausgesetzter wurde, ging es immer nur bergauf. Vorne kleinstes, hinten größtes Ritzel - über andere Gänge mussten wir uns nicht den Kopf zerbrechen. Die letzten 400 Höhenmeter waren dann reine Schiebe- bzw Tragestrecke - jedenfalls für Tilmann und mich - die Steigung war einfach zu groß, der Weg zu schlecht.
Vorbei an einem großen Steinkreuz sind wir dann endlich am Rabbijoch angekommen, 2449 Meter über dem Meer - der höchste Punkt unserer Reise, und ein paar hundert Meter weiter dann die legendäre Haselguber Hütte, die heute fest in italienischer Hand ist.
Irgendwie müssen wir jetzt wieder zu Kräften kommen, warten doch noch "einer der schönsten Downhills der Alpen" (laut Tourbeschreibung) und weitere 1000 Höhenmeter auf uns.
Tilmanns erster Kommentar beim Anblick des Pfades, der ab hier mit "Mountain Bike" beschildert ist: "Da schiebe ich!" :-)
Mal schauen, wie wir den weiteren Tag überstehen. Im Augenblick sind wir grenzwertig erschöpft.
Samstag, 7. Juli 2007
07.07.07
...und passend zum Datum haben wir hier eine Hochzeitsgesellschaft im Hotel Ortler in St. Nicolaus. Nach der Staffler Alm am Mittag sind wir unserer "eigenen" Route gefolgt, die wir mit der digitalen Südtirollandkarte von Kompass geplant hatten.
Gar nicht so einfach, die gewonnene Höhe im Ultental so lange wie möglich zu halten, um nicht unnötig zusätzliche Höhenmeter auf der zentralen Landstraße leisten zu müssen, aber wir haben das ganz gut hinbekommen und sind erst beim Stausee von St. Walburg wieder auf die Straße gestoßen.
Durch unsere Variante mit der Aschbachtalbahn konnten wir die Etappe nicht nur landschaftlich viel interessanter gestalten, sondern auch abkürzen, so dass wir am Ende wenigen als 1400 Höhenmeter und undgefähr 50 Distanzkilometer geradelt waren. Durch die vielen Schiebe- und Tragepassagen so wie durch die Höhe und durch die intensive Sonneneinstrahlung sind wir dennoch ausreichend erschöpft. ;-)
Morgen gibt es leider keine Möglichkeit, abzukürzen. Von St. Nicolaus geht es stetig bergan zum Rabbijoch, dem höchsten Punkt unserer TransAlp. Während fast alle Rabbijochfahrer ihre nächste Rast bereits in Male planen, wollen wir noch weiter bis nach Madonna di Campiglio - satte 2200 Höhenmeter insgesamt - oder 800 mehr als unser maximales Tagespensum bislang.
Naja. Nicht drüber nachdenken. Einfach abradeln... :-) Falls wir Madonna erreichen sollten, ist auch der Gardasee zum Greifen nahe...
Gar nicht so einfach, die gewonnene Höhe im Ultental so lange wie möglich zu halten, um nicht unnötig zusätzliche Höhenmeter auf der zentralen Landstraße leisten zu müssen, aber wir haben das ganz gut hinbekommen und sind erst beim Stausee von St. Walburg wieder auf die Straße gestoßen.
Durch unsere Variante mit der Aschbachtalbahn konnten wir die Etappe nicht nur landschaftlich viel interessanter gestalten, sondern auch abkürzen, so dass wir am Ende wenigen als 1400 Höhenmeter und undgefähr 50 Distanzkilometer geradelt waren. Durch die vielen Schiebe- und Tragepassagen so wie durch die Höhe und durch die intensive Sonneneinstrahlung sind wir dennoch ausreichend erschöpft. ;-)
Morgen gibt es leider keine Möglichkeit, abzukürzen. Von St. Nicolaus geht es stetig bergan zum Rabbijoch, dem höchsten Punkt unserer TransAlp. Während fast alle Rabbijochfahrer ihre nächste Rast bereits in Male planen, wollen wir noch weiter bis nach Madonna di Campiglio - satte 2200 Höhenmeter insgesamt - oder 800 mehr als unser maximales Tagespensum bislang.
Naja. Nicht drüber nachdenken. Einfach abradeln... :-) Falls wir Madonna erreichen sollten, ist auch der Gardasee zum Greifen nahe...
Stafler Alm
Wir haben unser erstes Tagesziel erreicht: 1888 Meter hoch sitzen wir oberhalb des Ultentals auf der Stafler Alm - wir sind die einzigen Gäste - und genießen den Blick auf das Dolomitenpanorama, während die Wirtin Kaiserschmarrn für uns zubereitet. (Ihr glaubt gar nicht, wie lecker das duftet. ;-))
Heute Morgen ging es gleich mit einem kleinen Verfahrer los, der uns 150 Höhenmeter gekostet hat - die Bergbahn nach Aschbach war so klein, dass wir die Talstation übershen hatten. Kurz vor Meran deshalb nochmal eine Kehrtwende und mit der urigen Gondel (Fassungsvermögen: 10 Personen) in die Höhe.
Von dort haben wir uns über das Vigiljoch (das "V" wird hier übrigens wie ein "F" gesprochen, und die Betonung bei Vigil liegt auf der ersten Silbe) durchgeschlagen auf ausgesetzten Wegen mit vielen Schiebepassagen bis zur Alm.
So, später mehr, der Kaiser steht auf dem Tisch! :-)
Die Stunde der Wahrheit...
Das Wetter ist optimal, blauer Himmel, und es hat ein wenig abgekühlt in der Nacht. Aber dennoch sind wir beide heute morgen ausgesprochen wortkarg. Wir wissen nicht so recht, was uns erwartet, liegen die beiden schwierigsten Etappen der Tour jetzt unmittelbar vor uns - und diese Etappen sind nicht nur ein bisschen, sondern deutlich schwerer als die bisherigen...
Wir vertrauen jetzt erstmal ganz auf den Kollegen, der uns verraten hat, dass ab dem vierten Tag alles besser wird - und gehen frühstücken.
Später dann mehr. Auch, welche der beiden Varianten wir für die heutige Tour gewählt haben - die Abkürzung direkt über das St. Vigiler Joch oder doch unten durchs Tal und Meran hinauf ins Ultental...
Wir vertrauen jetzt erstmal ganz auf den Kollegen, der uns verraten hat, dass ab dem vierten Tag alles besser wird - und gehen frühstücken.
Später dann mehr. Auch, welche der beiden Varianten wir für die heutige Tour gewählt haben - die Abkürzung direkt über das St. Vigiler Joch oder doch unten durchs Tal und Meran hinauf ins Ultental...
Freitag, 6. Juli 2007
Angekommen in Naturns...
Der letzte Abschnitt hatte es nochmal in sich: hoch über dem Etschtal auf Single Trails ging es weiter Richtung Meran, und am Ende (auch dank eines kleinen Verfahrers in den Apfelplantagen, der auch nochmal ordentlich Höhenmeter gebracht hat) standen doch wieder 80 km bei ca. 1000 Höhenmetern auf den Tachos.
Die nächste zu meisternde Herausforderung hat unser Kreislauf zu bewältigen: inzwischen haben wir knapp 30 Grad im Schatten - heute morgen sind wir bei deutlich unter 10 gestartet...
Hier in Naturns wohnen wir in einer kleinen Pension, über die wir Freikarten für's örtliche Erlebnisbad erhalten - das werden wir vor dem Abendessen noch ausprobieren - vielleicht gibt es ja sogar eine Sauna...
Die erste Hälfte unserer Tour ist geschafft - jedenfalls, was die Längendistanz und die Anzahl der Tage angeht. Ab morgen geht es dann aber richtig zur Sache, da die Etappen mit den meisten Höhenmetern noch ausstehen... Mal schauen, wie es weiter geht, bis jetzt hat alles ohne Pannen und größere Unfälle geklappt, hoffentlich bleibt das so.
Alto Adige
Trotz sternenklarer Nacht war heute morgen in Nauders wieder alles wolkenverhangen. Trotzdem haben wir die Regenausrüstung zum größten Teil in den Rucksack gepackt - vielleicht können wir das gute Wetter ja auf diese Weise erzwingen...
Zunächst geht es gemütlich bergan Richtung Reschen, entlang am Reschensee (diesmal allerdings am Westufer, wo es weniger Verkehr, dafür ein paar mehr Steigungen gibt), und dann immer talwärts ins Etschtal auf endlosen Radwegen durch hübsche Ortschaften, fast immer mit Gefälle.
Kaum tauchen die ersten Apfelplantagen auf ist es so, als sei ein Schalter umgelegt worden: plötzlich ist es mild, immer weiter reißt der Himmel auf - endlich wieder blau über uns! :-)
Da wir auch schon mehr als die Hälfte der Tagesetappe geschafft haben, entschließen wir uns zu einer ersten größeren Pause inmitten der Apfelplantagen, um auch gleich auf etwas leichtere Kleidung zu wechseln - nach 8 Grad heute morgen dürften wir jetzt deutlich über 20 Grad haben...
Und gleich geht's dann weiter Richtung Naturns!
Donnerstag, 5. Juli 2007
Über's Plamort nach Graun
Wir haben uns einen Ruck gegeben - etwas mehr als 50 km und knapp 1000 Höhenmeter waren uns nicht genug für den zweiten Tag unseres TransAlp. ;-)
Mit der Bergkastel-Eiergondel haben wir uns auf etwas mehr als 2100 m Höhe bringen lassen. (Für das nächste mal haben wir gelernt, dass die Bahn im Sommerbetrieb nachmittags immer nur zur vollen Stunde fährt - diesmal haben wir 45 Minuten auf einem Bänkchen gesessen und die Landschaft betrachtet - auch schön!)
Am Morgen hatte an der Bergstation noch Schnee gelegen (Heike hatte für uns von Deutschland aus die Web Cam kontrolliert), aber als wir gegen 16:10 Uhr oben ankommen, ist zum Glück alles wieder frei.
Von hier ging's durch's Plamort-Moor über die grüne Grenze nach Italien. Obwohl einige Bäche zu queren waren, war die Strecke zum größten Teil fahrbar, und vorbei an Panzersperren und alten Militärbunkern ging es weiter Richtung Italien mit herrlichem Blick talwärts auf den Reschensee.
Der Ortlerkomplex war noch zum Teil hinter Wolken verborgen, aber wir sind optimistich, dass es bis morgen aufreißt, dann fahren wir ja auf dem Weg nach Naturns nochmal über Reschen.
Jedesmal hin und weg bin ich beim Anblick des Kirchturms von Graun: bei der Anlage des Reschensees wurde ein altes italienisches Dorf geflutet, und nur die Kirchturmspitze ragt noch aus dem See heraus - hoffentlich sind meine Fotos was geworden.
Wieder in Nauders angekommen hatten wir dann doch 77 km und deutlich mehr als 1200 Höhenmeter auf dem Tacho - und das Gefühl, eine einmalige Passage mit vielen Natureindrücken gefahren zu sein.
Zum Abendessen gab's dann noch Tiroler Bauernsalat (mit Bratkartoffeln, Speckwürfeln, Weintrauben und Apfelschnitzen, sehr lecker) und für jeden von uns eine große Pizza.
Hmm, 21:00 Uhr? Irgendwie schon wieder Zeit für uns, ins Bett zu gehen...
Für morgen hat uns unsere Wirtin besseres Wetter versprochen - mal schauen, wie's wird.
Die alten Römer...
...hatten hoffentlich weniger Regen bei der Alpenüberquerung entlang der Via Claudia Augusta - uns jedenfalls hat es heute gereicht, so dass es - wenn es nach uns geht - die nächsten Tage nicht mehr unbedingt regnen muss.
Gerade sind wir in Nauders angekommen und von Familie Federspiel liebevoll in Empfang genommen worden. Nach einer heißen Dusche eben fühlen wir uns wieder besser und sind schon wieder voller Tatendrang. Vielleicht doch noch über's Plamort und die grüne Grenze einmal rüber nach Reschen?! Hmm... Mal schauen, wieviel Schnee dort oben tatsächlich liegt.
Die Etappe heute war nach dem für uns anstrengenden Einstieg gestern verhältnismäßig angenehm (bis auf den Regen und den Wind natürlich), auch wenn uns die letzten 450 Höhenmeter von Martina rauf zur Norbertshöhe einiges abverlangt haben. Nach der kurzen Stippvisite in der Schweiz sollten wir heute wirklich auch noch kurz nach Italien reinschnuppern. Zumal auch gerade die Sonne ein bisscher hervorblitzt. Mal schauen. :-)
Lecker...
...war unser Frühstück heute morgen, nicht ganz so gut ist leider das Wetter: es regnet Bindfäden, dazu ein unangenehmer Wind, der uns von Nauders entgegenblasen wird, und kalt ist es auch noch dazu.
Trotzdem werden wir demnächst versuchen, uns "wetterfest" zu machen, um die zweite Etappe in Angriff zu nehmen. Für Nauders hatten wir uns noch eine Nachmittagsrunde über das Plamort vorgenommen - die wird aber ausfallen müssen, falls dort oben tatsächlich Schnee liegen sollte - im Augenblick schaut es ganz danach aus.
Mittwoch, 4. Juli 2007
Tiroler Jungschweinsbratl
...so lässt sich unsere erste Etappe vielleicht am treffendsten zusammenfassen - und gleichzeitig war dies der Hauptgang unserer Wahl im 4-Gänge-Menu des Hotels Mozart in Landeck. Was im Umkehrschluss heißt: wir sind tatsächlich angekommen, erschöpft zwar, aber glücklich! :-) (An den morgigen Tag versuchen wir im Augenblick noch nicht zu viele Gedanken zu verschwenden, auch wenn uns ein anderer erfahrener TransAlp-Finisher des Vorjahres einen wertvollen Tipp mitgegeben hat: die ersten drei Tage sind furchtbar, ab dem vierten klappt alles wunderbar. Mal schauen... ;-))
Jedenfalls haben sich die letzten 20 km heute ganz schön gezogen - bei kräftigem Gegenwind waren wir ein wenig eingeklemmt zwischen Inn und Inntalautobahn. Da konnten auch die herrliche Bergkulisse und der unter Hochwasser strömende Fluss keine Hochstimmung bei uns aufkommen lassen...
Unsere Etappe morgen ist dafür relativ kurz und endet nach einer kräftigen Schluss-Steigung über die Norbertshöhe in Nauders. Hoffentlich haben wir wieder so großes Glück mit dem Wetter wie heute. Kaum Regen, aber doch genug, dass wir unsere kompletten Regenutensilien (Regenjacke, Regenhose, Regenüberschuhe, Beinlinge (was das ist? Da reicht der Platz hier nicht, um das zu erklären...) und vieles anderes mehr) einem Funktionstest unterziehen konnten. :-)
Wir sind gespannt auf morgen und werden vernmutlich schlafen wie Steine bis dahin...
Jedenfalls haben sich die letzten 20 km heute ganz schön gezogen - bei kräftigem Gegenwind waren wir ein wenig eingeklemmt zwischen Inn und Inntalautobahn. Da konnten auch die herrliche Bergkulisse und der unter Hochwasser strömende Fluss keine Hochstimmung bei uns aufkommen lassen...
Unsere Etappe morgen ist dafür relativ kurz und endet nach einer kräftigen Schluss-Steigung über die Norbertshöhe in Nauders. Hoffentlich haben wir wieder so großes Glück mit dem Wetter wie heute. Kaum Regen, aber doch genug, dass wir unsere kompletten Regenutensilien (Regenjacke, Regenhose, Regenüberschuhe, Beinlinge (was das ist? Da reicht der Platz hier nicht, um das zu erklären...) und vieles anderes mehr) einem Funktionstest unterziehen konnten. :-)
Wir sind gespannt auf morgen und werden vernmutlich schlafen wie Steine bis dahin...
Fernpass
Hurra, wir haben unseren ersten Pass geschafft - auch wenn der Anstieg anstrengender als erwartet war. Nachdem wir jetzt gut 40 km und fast alle geplanten Höhenmeter für heute geschafft haben, machen wir eine kurze Pause unterhalb des Fernpasses - unter uns ein türkisblauer See, über uns der blaue Himmel, zwischendurch immer wieder tolle Eindrücke und Ausblicke in die Natur. Gleich geht es weiter Richtung Landeck entlang der alten römischen Karrenwege der Via Claudia Augusta....
Nach einer kurzen Nacht...
...und langer Fahrt sind wir in Garmisch angekommen. Zwischendurch hat es in Strömen geregnet, und auch die Wettervorhersage war alles andere als vielversprechend. Aber kurz vor Garmisch hat es dann doch ein bisschen aufgerissen, so dass wir bei der ersten Etappe zumindest nicht mit Dauerregen rechnen müssen.
Jetzt die Räder richten, Auto abschließen - dann kann es losgehen! :-)
Jetzt die Räder richten, Auto abschließen - dann kann es losgehen! :-)
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